ANTIKÖRPER entstand im Prozess der gemeinsamen Arbeit zwischen 10 Gefangenen und 4 externen Kreativen von Involve Dechow Freie Partner. Es wurden Bruchstücke von Diskussionen, Biografien und Konflikten zu einer Geschichte geformt. Entscheidend war nicht der biografische Anteil noch die Originalität der Fiktion, sondern das Wechselspiel zwischen Innen und Außen, zwischen Akteuren und Beobachtern.

Inhaltlich spannt ANTIKÖRPER den Bogen ausgehend vom fiktiven Krisenjahr 2013. Der gesellschaftliche Kollaps zwingt die Regierung alle Beamten aus den Gefängnissen abzuziehen. Die vollständig isolierten Gefangenen errichten, nachdem Bandenkriege ihre Zahl massiv reduziert haben, einen Staat im Staat. 7 Jahre später verspricht ein Sonderermittler der neuen demokratischen Regierung den Gefangenen unter Vorbehalt die Freiheit. Die mühsam hergestellte Ordnung der Gruppe zerbricht nun nach und nach an den Hoffnungen Einzelner.

ANTIKÖRPER spielt scheinbar im Milieu Gefängnis. Es ist aber auch der Versuch, aus den extremen Konflikten, die in diesem Mikrokosmos sichtbar werden, mehr zu entwickeln: Eine Parabel auf das Wechselspiel zwischen Gemeinschaft und Individualität, zwischen Stärke und Verletzbarkeit, zwischen dem Leben im Moment, der Bewältigung des Gestern und der Hoffnung auf Morgen.

 

Buch & Regie: Arne Dechow, Wiesbaden /// Schauspielcoaching: Christian Wewerka, Berlin /// Videogra!e: Florian Dietrich, Berlin /// Dramaturgie: Christian Eichner, Weimar /// Maske: Guido Paefgen, Mainz /// das Ensemble der JVA Wiesbaden

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